Zukünfte leben

Seit 1995 beschäftige ich mich beruflich mit Zukünften. Prognosen im Auftrag internationaler Großbanken und in meiner Dissertation waren der Anfang. Es folgten Visionsprozesse für gemeinnützige Organisationen und die Bundesregierung. Seit 2015 stehen die Kompetenz der Futures Literacy (Zukünftebildung) und die Methode der Zukünftelabore im Mittelpunkt meiner Arbeit.

Der Pfad zu meiner heutigen Tätigkeit als Designer und Begleiter von Zukünfteprozessen umfasste einige Stationen, wichtige Einflüsse, einschneidende Erlebnisse, starke Begegnungen und vieles mehr. Hier sind ein paar davon:

Fasziniert von der Idee, ganze Volkswirtschaften mit Hilfe von Geld- und Fiskalpolitik steuern zu können (und mit dem Berufswunsch Diplomat) studierte ich von 1987 bis 1992 Volkswirtschaftslehre an der Universität Saarbrücken und danach in einem Ph.D. Programm an der University of Oregon. 

Gelernt habe ich den Umgang mit Modellen und Zahlen, was bis heute wertvoll ist. Mein Unwohlsein mit einigen Annahmen der VWL nahm aber stetig zu.

Als junger Leser der Zeitschrift “The Economist” verfolgte ich fasziniert die welterklärenden Volkswirte der Banken - und wurde dann selber einer: ab 1995 bei Dresdner International Research, dann warb mich Merrill Lynch ab und später wechselte ich zu JP Morgen.

Rund um den Globus erklärte ich den Kunden, was in Europa und speziell in Deutschland passierte. Und ich erstellte viele Prognosen, wie es weitergehen wird.

2002 hatte ich genug von der Schnelllebigkeit des Investmentbanking und wechselte zu Deutsche Bank Research ins Team Macro Trends. Hier konnte ich mich auf Langfristthemen wie Demografie, Wachstum, Bildung, Gesundheit und Lebensqualität konzentrieren.

Dank erfahrener Kollegen konnte ich mich methodisch weiterentwickeln: Trends und Szenarien kamen zu meinem Methodenwerkzeugkasten hinzu. Und ich traf 2007 erstmals Riel Miller auf einer Konferenz in Barcelona.

Anfang 2009 eröffnete die neu gegründete Denkfabrik “Zentrum für gesellschaftlichen Fortschritt”. Riel Miller war Redner auf der Eröffnungsveranstaltung.

Mein Ziel war es, dem Konzept der Lebensqualität in Deutschland mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, damit wir den Abstand zu den Ländern mit der höchsten Lebenszufriedenheit verringern können. Die Regierungsstrategie "Gut leben in Deutschland" 2014/15 war ein Schritt dorthin.

Seitdem ich 2015 auf der ersten Anticipation Conference in Trient vortragen konnte, bin ich endgültig im Thema Futures Literacy angekommen.

Danach durfte ich Riel Miller mit dem Buch “Transforming the Future” von 2018 in mehreren Rollen unterstützen, kuratierte das “Futures Literacy Design Forum” 2019, den “High-Level Futures Literacy Summit” 2020 und die Konferenz der World Futures Studies Federation 2021 in Berlin mit.

Seit 2009 bin ich selbständig tätig, spreche, schreibe und moderiere mit den verschiedensten Methoden zu den unterschiedlichsten Themen mit einer großen Zahl von Partnern. Mehr dazu unter "Vorgehen".

Neben meiner Zusammenarbeit mit dem weltweiten Futures Literacy Netzwerk ist meine Ausbildung durch “The Art of Hosting” dafür besonders hilfreich.